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Die erste Nachfolge…

Als jüngere Tochter des Dr. Adolf Eberl am 29. November 1926 zur Welt gekommen, studiert Hilde (oder eigentlich: Hilda) nach der Matura in Mödling zunächst Biologie, um dann doch, dem sanften aber bestimmten Ruf des Familienunternehmens folgend und um den viel beschäftigten Vater zu entlasten, im Dezember 1950 mit der Promotion zum Doktor ihr Studium der Rechtswissenschaften abzuschließen.

Noch lieber hätte sie zwar das Richteramt ausgeübt – aber der Staat übernimmt zum damaligen Zeitpunkt keine weiblichen Richteramtsanwärter. Fortschrittlicher ist da der Bildungsbereich: die ältere Schwester, Hedwig, Mutter unseres heutigen Geschäftsführers, wird Professorin für Deutsch und Englisch am Gymnasium – zuletzt in Baden.

Ihre Praxiszeit als anwaltliche Berufsanwärterin absolviert Frau Dr. Hilde Domberger (wie dann ihr Neffe bei ihr) ausschließlich im väterlichen Unternehmen und wird im Februar 1958 Partnerin der Kanzlei – damals bereits in einem Umfeld klingender Mödlinger Anwaltsnamen wie Dr. Otto Scheff, Dr. Adolf Rziha, Dr. Hanns Hügel, Dr. Julius Bombiero, Dr Gustav Pollak und Dr Albert Drach als Kollegen – und bleibt dies bis zur Emeritierung des Unternehmensgründers.

Nach vielen Jahren als Einzelunternehmerin mit wechselnden Rechtsanwaltsanwärtern als Angestellten und lange Zeit einzige Anwältin im gesamten Bezirk gründet sie 1993 gemeinsam mit ihrem Neffen die FÜRST & DOMBERGER Rechtsanwälte-Kommanditpartnerschaft, Vorgängerin der heutigen Rechtsanwalts-GmbH, um dann, mit Ende des Jahres 1995, in den wohlverdienten Ruhestand zu treten.

Frau Dr. Domberger...

Frau Dr. Domberger lebt bis heute in Mödling, beschäftigt sich mit Wissenschaft, Kunst und Kultur, liest sehr viel und hat von ihrem Vater vor allem die Liebe zur Natur geerbt: sie braucht allerdings keine Fernreisen und Besuche fremder Kontinente, sondern bewegt sich am liebsten in ihrer näheren Umgebung, dem Wienerwald, und ihrem geliebten steirischen Ennstal.

Was nach wie vor Bewunderung hervorruft, ist ihr dauerhafter Erfolg in einem noch immer sehr männlich definierten Beruf: noch heute kann von Gender Diversity in unserem Stand, deren Vertreter gerade einmal zu zwanzig Prozent weiblich sind, keine Rede sein.