02236/22378

…im Zivilprozess

Über mehr als zwanzig Jahren war unser Geschäftsführer, Rechtsanwalt DDr. Gerald Fürst, Organisator und anwaltlicher Hauptreferent des größten Ausbildungsseminars der Anwaltsakademie (Gesellschaft zur Förderung anwaltlicher Aus- und Fortbildung mbH) über die zentrale Aufgabe des Rechtsanwalts, den Zivilprozess: jährlich drei Mal vor neunzig meist bereits seit Monaten angemeldeten workshop-Teilnehmern hat er in dieser Fortbildungsveranstaltung über die richtige Art vorgetragen, Prozesse zu führen – in engster Zusammenar-beit mit den besten Richtern des (größten) Oberlandesgerichtssprengels Wien.

Mittlerweile ist er an die Hochschule gewechselt und lehrt an der Sigmund-Freud-Universität das Handwerk und die praktische Kunstfertigkeit prozessualer Kommunikation streitiger und außerstreitiger Art in einer so genannten Schreib- und Verhandlungswerkstatt: seine Entwicklung stellt sich so dar als eine solche von der Peripherie zur Mitte und damit zu den Ursprüngen rechtlichen Handelns und den Anfängen der Ausbildung darin.

Deshalb sind auch viel fundamentalere und umfassendere, gar nicht ausschließlich auf das Juristische beschränkte Themen des Zivilprozesses und der anwaltlichen Praxis Gegenstand der Aus- und Fortbildungstätigkeit unseres Geschäftsführers: unterschiedliche Techniken der Fragestellung im Verhältnis zum eigenen Klienten und anderen, Verhandlungsstrategien und -taktiken auch außerhalb gerichtlicher Verfahren, Rhetorik und Körpersprache im spezifisch juristischen Kontext, Marketing und anwaltliche Akquisition, aber auch etwa die erfolgreiche Kommunikation der Honorarverrechnung des Freiberuflers waren bereits Themen von Seminaren und Vorträgen unseres DDr. Fürst – veranstaltet nicht nur von der Anwaltsakademie, sondern auch etwa der Arbeiter- und Wirtschaftskammer oder von Hochschulen in Wien, Salzburg und Liechtenstein.

Das alles verbindende Interesse...

...am Zivilprozess als einziger echter Vorbehaltsaufgabe der Rechtsanwälte kommt dabei nicht nur aus der theoretischen Beschäftigung mit jeder Art von Kommunikation (besonders der komplizierten und konflikthaften) seit deren Studium auch an der philosophischen Fakultät, sondern im juristischen Kontext aus der seit längerer Zeit in der Anwaltschaft heftig geführten Diskussion über Chancen und Gefahren von Spezialisierungen:

Selbst wenn es Vorteile (für die Beratenden und die Berater) haben mag, sich materiellrechtlich einer Fachexpertise zu versichern – das alles verbindende Berufsbild der Anwaltschaft ist noch immer vorrangig formellrechtlich geprägt: die Interessen seiner Klientel zu kennen und über ihre Rechte Bescheid zu wissen, ist zu wenig – wirklich wichtig ist, sie auch um- und durchsetzen zu können.

Auch kommunikationstheoretisch ist nämlich neben Inhalts- und Beziehungsaspekt oft am wichtigsten die Verlaufsebene, das Verfahren, das formelle Recht: Wer die Regeln nicht kennt, kann das Spiel nicht gewinnen. Das meinen wir, wenn wir sagen, dass es einen Unterschied macht, lediglich Recht zu haben oder sein Recht auch zu bekommen.